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Leichtflüchtige Halogenierte Kohlenwasserstoffe (LHKW) sind niedrigsiedende organische Verbindungen, die außer Kohlenstoff und Wasserstoff auch Halogenatome (Fluor, Chlor, Brom, Jod) enthalten. LHKW finden bzw. fanden u.a. Verwendung als Reinigungs-, Extraktions- und Lösungsmittel (z.B. Per und Tri aus der Untergruppe der LCKW), als Kältemittel und Treibgase (FCKW, Freone) oder als Feuerlöschmittel (Halone).
Als Bauschadstoffe treten LHKW als Beaufschlagungen/Imprägnierungen und vorwiegend als Füllstoffe von Anlagen auf. Beaufschlagte Baumaterialien sind zu separieren. |
Eigenschaften |
- hohe Dichte (> 1 kg/l)
- niedrige kinematische Viskosität
- niedrige Oberflächenspannung
- Migrationspotential
- wasserlöslich (Löslichkeit abhängig von Zahl der Chloratome)
- thermisch stabil
- brennbar
- schlecht und nur unter besonderen Milieubedingungen biologisch abbaubar
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Vorkommen
im Gebäude |
- in Kälteanlagen als Kühlmittel
- in Produktionsanlagen zur Entfettung etc.
- als nutzungsbedingte Beaufschlagung von Wänden und Böden
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Gesundheitliche
Wirkung |
- toxisch
- krebsfördernd bis stark krebserregend (Vinylchlorid)
- Ozon-schädigend
- Frucht- und entwicklungsschädigend:
Einstufung RE2
- Fortpflanzungs- und fruchbarkeitsschädigend: Einstufung R
Akutwirkung:
- Hautkrankheiten
- Schwächung des Immunsystems
- Leber-, Milz- und Nierenschäden
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Grenz-
und Richtwerte |
- 300
ng PCB/m³ Luft:
Vorsorgewert
- 3.000 ng PCB/m³ Luft:
Interventionswert
- MAK-Wert: 0,5 bzw. 1 mg PCB/m³ Luft (54 bzw. 42% Chlor): für Arbeitsplätze
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Rechtliche
Grundlage/
Vorschrift |
- Gefahrstoffverordnung (GefStoffV)
- PCB-Richtlinien der Bundesländer
- TRGS 900
- TRGS 905
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Probenahme |
- Materialbeprobung
- Staubsedimentbeprobung
- Raumluftbeprobung (Bestandsaufnahme und Erfolgskontrolle von Sanierungsmaßnahmen)
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Sanierungsmöglich-
keiten |
- Entfernen der Primärquelle und ggf. der Sekundärquelle
- Abtrennung
- Beschichtung, Isolierung, Spezialtapeten (Aktivkohle, PE-Aluminium) etc.
- Reinigen
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